24.10.2025, 17:30 Uhr, im Pei-Bau des Deutschen Historischen Museums.
Heute gehört der Making-of-Film zum Standardrepertoire einer jeden DVD. Er verspricht Einblick „hinter die Kulissen“ des Films und dramatisiert Filmarbeit zwischen Spaß und Strapaze. Doch die Geschichte des Making-of-Films beginnt nicht erst mit der DVD oder VHS, sondern spielt sich zuvor wesentlich im Fernsehen ab. Dort zieht er sich als Drehbericht durch alle Programmsparten: von der Tagesschau bis zu Regionalberichterstattung, vom Fernsehfeuilleton bis zum Politikmagazin.
Obwohl teils von namenhaften Figuren aus der Filmpublizistik oder dem Undergroundkino verantwortet, sind diese Drehberichte heute meist vergessen. Das Programm Telearbeit veranschaulicht die erstaunliche Vielgestaltigkeit von Drehberichten, die in den 1960er und 1970er Jahren im westdeutschen Fernsehen ausgestrahlt wurden. Jenseits von gefälliger Filmwerbung, eröffnen sie kritische Perspektiven auf Filmarbeit: So spürt Flug 007 Bangkok (1974) etwa den finanziellen Verstrickungen von Tourismusbranche und Filmfeuilleton nach, während Karin Thomes Drehbericht zu Daisy Miller (1973) auteuristische Phantasmen der Filmarbeit befragt.
Einführung: Theodor Frisorger