Parapsycho – Spektrum der Angst (BRD/A 1975, R: Peter Patzak, B: Géza von Radvanyi, Peter Patzak, K: Atze Glanert, D: Mathieu Carrière, Marisa Mell, Leon Askin, Debra Berger, William Berger, 105’ 35 mm)
So etwas sieht man nicht alle Tage: Ein Mann landet erst in einem Spukhaus, dann im Bett mit einer Toten, eine andere Tote sucht einen Professor heim, dazu ein mysteriöser Autounfall und ein psychotischer Künstler. Parapsycho – Spektrum der Angst ist ein episodischer Film um Seelenwanderung, Reinkarnation, Telepathie, in den knalligen Farben des Horrorkinos der 1970er Jahre. Bevor er 1976 mit Kottan ermittelt eine der bekanntesten Serien des österreichischen Fernsehens erschuf, war Peter Patzak ei wichtiger Vertreter des „Neuen österreichischen Films“, der in den frühen 1970er Jahren angetreten war, die lokale Filmindustrie zu erneuern. Sein zweiter, von einer Münchner Firma produzierter Spielfilm Parapsycho zeugt von Patzaks wilder Experimentierfreude und seiner Bewunderung für die britischen Horrorfilme und italienischen Gialli der Epoche. Deren Lust am unfeinen Grusel und an der exaltierten Befreiung der Form prägen auch Parapsycho. Ein verführerisch funkelnder Solitär, der in der deutschen und österreichischen Filmgeschichte ebenso wie in der Filmografie seines Regisseurs ohne echte Nachfolger blieb. Wie zeitgenössische Quellen belegen, gaben immerhin selbst waschechte Parapsychologen dem Film ihren Segen. (lf)
Einführung: Lukas Foerster
Am 6.1.2012 um 21.00 Uhr im Zeughauskino des Deutschen Historischen Museums (DHM)