Lubitsch Junior (D 1990, Christian Bau, mit u.a. Heinz Joachim Klein).
03.05.2024, 18:00 Uhr und 06.05.2024, 19:00 Uhr im Pei-Bau des Deutschen Historischen Museums.
Für ein Dokumentarfilmprojekt über Fronttheater im Zweiten Weltkrieg sucht eine Gruppe von Filmschaffenden per Zeitungsannonce Zeitzeug*innen. Sie trifft auf einen Interviewpartner, der behauptet, ein unehelicher Sohn des weltberühmten Filmregisseurs Ernst Lubitsch zu sein. Das Filmteam will das überprüfen. Was als amüsantes Rätselraten beginnt, führt in immer tiefere historische Abgründe, je hartnäckiger die Filmemacher*innen nach der Wirklichkeit graben. Durch die Verwendung von realem und inszeniertem Archivmaterial, von Interviews und verschiedenen Filmmaterialien gleicht Lubitsch Junior einem medienarchäologischen Vexierspiel, das mehr Fragen aufwirft als beantwortet: Wer ist der wahre Autor des Drehbuchs von To be or not to be? Welchem Archivmaterial darf man Glauben schenken? Gedreht von einem fünfköpfigen Kollektiv für die unabhängige Hamburger Filmproduktion die thede, hält es Lubitsch Junior ganz mit seinem geistigen Vater, der einmal gesagt haben soll: „Any good movie is filled with secrets. If a director doesn’t leave anything unsaid, it’s a lousy picture.“
Einführung am 03.05.: Florian Höhensteiger, zu Gast am 03.05: Christian Bau
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Die kritische Masse (D 1998, Christian Bau).
03.05.2024, 20:00 Uhr im Pei-Bau des Deutschen Historischen Museums.
Die Hamburger Film- und Kinoszene ist 1968 in Aufbruchsstimmung: Experimentierfreudige Filmschaffende wie Werner Nekes, Dore O., Hellmuth Costard, Franz Wintzensen, Thomas Struck und Helmut Herbst gründen während der ersten Hamburger Filmschau die Film-Cooperative, mit dem Ziel, eine neue Form von Kinos zu entwickeln: nicht kommerziell und radikal brechend mit tradierten Sehgewohnheiten. Christian Bau entstammt dieser Experimentalfilmszene, die er in Die kritische Masse porträtiert. „Spannend wird es immer dann, wenn sich quasi unter der Hand das eigentliche Thema des Films formuliert: die Frage nach der Metamorphose von Utopien. Hier findet Bau bisweilen sehr subtile Metaphern. Wenn Hellmuth Costard im Moviepark Bottrop (unter einem großen Warner-Emblem sitzend) über die einstige revolutionäre Stimmung reflektiert, entbehrt dies nicht einer gewissen Ironie.“ (Claus Löser)
Zu Gast: Christian Bau