13.12.2024, 17:30 Uhr, im Pei-Bau des Deutschen Historischen Museums.
Dokumentarische Beobachtungen zur Condition féminine in einem gerade zerbröckelnden Großreich: der Sowjetunion. Entstanden während mehrerer Reisen nach dem Fall des Eisernen Vorhangs als Co-Produktion des Bremer Instituts Film/Fernsehen und Tatjana Studio Minsk ist Orangene Westen ein offener Filmbrief an westdeutsche Feministinnen um Helke Sander. Einerseits eine thematisch weitgespannte soziografische Untersuchung, andererseits die Aufnahme eines schwesterlich-ironischen Dialogs zwischen Filmemacherinnen aus dem Osten mit Kolleginnen aus Westdeutschland, wobei erstere selbstbewusst die Statur und den Charakter ihres eigenen, notwendig anderen Feminismus artikulieren. Ella Milova, Irina Pismennaja und Jurij Chascewatskij ist mit Orangene Westen ein Bravourstück unmittelbarer kinematografischer Zeugenschaft gelungen. Was ihnen zwischen Belarus und Tadschikistan, der Ukraine und Sibirien vor die Kamera geriet, verwandelten sie in ein verstörend schönes Werk, befeuert von Stolz, Wut und Solidarität.
Einführung und Gespräch: Ralph Eue und Saba Sedagathi