Albrecht Viktor Blum arbeitete in den zwanziger Jahren für die kommunistische Prometheus-Film und für Erwin Piscator, für den Evangelischen Preßverband und den Holzarbeiterverband und schuf von László Moholy-Nagy hochgeschätzte Avantgarde-Filme. Blum verstand sich als „Bildschneider“, der vorhandenes dokumentarisches Filmmaterial zu neuen Bedeutungen organisierte. Zwischen 1927 und 1930 schuf Blum zahlreiche kürzere Dokumentarfilme, Tatsachenfilme zumeist, wie man damals sagte, überwiegend für den Filmverleih der Kommunisten – engagierte Filme, soweit die Zensur es zuließ, Versuche, eine proletarische Gegenöffentlichkeit zu schaffen. Wir zeigen die wenigen erhaltenen Dokumentarfilme von Albrecht Viktor Blum, darunter TATSACHEN (1930), ein Werbefilm für die Arbeiter Illustrierte Zeitung AIZ sowie IM SCHATTEN DER WELTSTADT (1930), ein Film über die Schattenseiten Berlins mit seltenen Bilder des sozialen Elends der späten zwanziger Jahre: graue Hinterhöfe, von harter Arbeit ausgelaugte Gesichter und, in dunklen Ecken, die Ärmsten der Armen.
Einführung: Jeanpaul Goergen
IM SCHATTEN DER MASCHINE (D 1928)
HÄNDE (D ca. 1928)
WASSER UND WOGEN. EIN QUERSCHNITTSFILM (D 1929)
HOLLÄNDISCHE REISE. EIN FILMBERICHT (D 1930)
TATSACHEN (D 1930)
IM SCHATTEN DER WELTSTADT (D 1930)
Kopien: Bundesarchiv-Filmarchiv
26. Januar 2001, Arsenal 2