Am Ende des Zweiten Weltkriegs waren viele deutsche Städte stark zerstört, die Lebensbedingungen in den Trümmerwelten von Elend geprägt und es herrschte – nicht nur in Berlin – eine katastrophale Wohnungsnot. Auch viele Betriebe hatten starke Zerstörungen erfahren. Das Programm zeigt kurze Dokumentar- und Spielfilme aus den Jahren zwischen 1948 und 1959, die häufig Auftragswerke von öffentlichen, die Wiederaufbauprogramme finanzierenden Bauträgern oder Institutionen waren.
Der Wiederaufbau verbindet sich aber auch mit stadtplanerischen Überlegungen, die den alten Innenstädten den Kampf angesagt haben. Es geht um die durchrationalisierte, funktional gegliederte Stadt, deren Leben sich, wie der Film Unsere Stadt zeigt, im Zeichen des motorisierten Verkehrs entwickeln soll – mit Folgen, die bis heute im Stadtbild wirksam sind.
Joop Huiskens Aus eigener Kraft beobachtet Arbeiterinnen und Arbeiter, die ihre im Krieg zerstörten Werkhallen wieder herrichten. Denn wo ein Wille ist… zeichnet das Porträt einer im Aufbau befindlichen Flüchtlingssiedlung, inszeniert als kurzweiliger touristischer Rundgang mit dem jungen Horst Tappert. Wir schaffen Wohnstätten dokumentiert den Wohnungsneubau für Bergbau- und Eisenindustriearbeiter im Rheinischen Industrieverbund. In Heute und vor ein paar Jahren verknüpft sich der Wiederaufbau in Schleswig-Holstein mit der Ansiedlung neuer Branchen. Baue – mit Verstand! stellt die neuen Großsiedlungen dem Bau von Eigenheimen in Vorstädten gegenüber, die entsprechend einer durchgesetzten Geschlechterpolitik als neues Wohn- und Lebensideal im Wirtschaftswunderland propagiert werden.
Einführung: Ursula von Keitz (CineGraph Babelsberg e.V.)
Am Freitag, 26. Februar 2016, um 18.30 Uhr im Zeughauskino