Joop Huisken war DEFA-Dokumentarfilmer der ersten Stunde. Bereits mit
POTSDAM BAUT AUF (1946) machte er Wesensmerkmale seiner Filmarbeit
anschaulich, vor allem enorme Sensibilität für Menschen, die schwere
Arbeit verrichten. Er will nicht überreden, sondern bezeugen. Diese
Dokumentarfilm-Tugend blieb ihm fürs Leben. Zurückhaltend baute er sich
dramaturgische Strukturen, um einen zügigen Ablauf organisieren zu
können, der real und sinnlich bleiben sollte, wie in STAHL (1950). Die
Neugier des Chronisten und die Kompetenz des Berichterstatters prägen
die Authentizität seiner Filme. Später drängen sich seine Auftraggeber
in Bild und Wort.
Huisken arbeitete gern selbst mit der Kamera wie
sein Jugendfreund Joris Ivens. 1940 wurde er im besetzten Amsterdam nach
Deutschland zwangsverpflichtet, wirkte bis Kriegsende als Assistent in
der Trick- und Rückpro-Abteilung bei der Ufa und blieb dann bei der
DEFA.
Unter dem Titel „Profile“ werden frühe Dokumentarfilme der DDR-Filmgesellschaft DEFA gezeigt, die zwischen 1946 (dem Gründungsjahr der DEFA) und 1952/53 (dem Gipfelpunkt der Stalinisierung in der DDR und zugleich ihrem erstem Krisenjahr) entstanden sind, personalisiert an Joop Huisken, Andrew Thorndike, Eva Fritzsche und Bruno Kleberg. Die Reihe „Profile – der frühe DEFA-Dokumentarfilm“ wird von der DEFA-Stiftung gefördert.
Einführung: Günter Agde
POTSDAM BAUT AUF (SBZ 1946)
JUNKERLAND IN BAUERNHAND (SBZ 1947)
AUS EIGENER KRAFT (SBZ 1948)
HO – HELFERIN ZUM BESSEREN LEBEN (DDR 1949)
STAHL (DDR 1950)
NACH 900 TAGEN (DDR 1953)
Kopien: Bundesarchiv-Filmarchiv
16. Januar 2004, Arsenal 2