Für seine Tonfilm-Version von Thea von Harbous Roman Das indische Grabmal verbringt Richard Eichberg 1937 mit einem Stab von mehreren Kameraleuten fast vier Monate in Indien. Über 50.000 Meter Film werden belichtet. Erst nach seiner Rückkehr nach Berlin erarbeitet Eichberg mit seinen Mitautoren das Drehbuch für beide Teile des Filmepos, das dann in weiteren 72 Drehtagen in den Jofa-Studios umgesetzt wird.
Das Resultat des logistisch wie finanziell aufwändigsten Filmprojekts seiner Karriere ist eine exotisch-erotische Abenteuerfantasie, die für die NS-Filmproduktion dieser Jahre einzigartige Dimensionen erreicht.
DER TIGER VON ESCHNAPUR, der erste Teil der Saga, steht dabei ganz im Zeichen der Ausgestaltung des verhängnisvollen Liebeskonflikts, in den Chandra, der Maharadscha von Eschnapur (Frits van Dongen) und seine Frau Sitha (La Jana) durch das Erscheinen von Sithas ehemaligem Liebhaber, dem deutschen Ingenieur Sascha Demidoff (Gustav Dießl), hineingezogen werden. Die zwischen Sitha und Sascha neu entflammende Leidenschaft spielt zudem der politischen Intrige des Prinzen Ramagani (Alexander Golling) in die Karten, da die zusätzlich angestachelte Eifersucht den Maharadscha mehr und mehr in ihren Bann schlägt und schließlich außer Landes treibt:
In einer wilden Hetzjagd verfolgt er mit seinem Gefolge die beiden Liebenden durch die ganze Welt bis zurück nach Berlin.
Einführung: Michael Wedel
DER TIGER VON ESCHNAPUR (D 1937, R: Richard Eichberg, D: La Jana, Frits van Dongen, Alexander Golling, Gustav Diessl)
Kopie: Bundesarchiv-Filmarchiv
Am 15. Juli 2007, 19.00 Uhr, in Zeughauskino