Von Filmwissenschaftlern und Historikern lange Zeit ignoriert, werden private Filmaufnahmen der NS-Zeit seit den 1990er Jahren in zunehmendem Maße in Dokumentarfilmen und TV-Formaten zur Geschichtsbebilderung eingesetzt. So unterschiedlich wie die Urheber dieser Aufnahmen, so stark unterscheiden sich auch ihre Themen und ihr Blickwinkel auf die NS-Diktatur: Neben alltäglichen Schnappschüssen, Familien- und Reisefilmen stehen technische, biologische oder volkskundliche Dokumentationen, Zerstreuungsfilme und Ereignisreportagen, die sich an die Ikonographie der offiziellen Filmberichterstattung anlehnen. Im Rahmen der Veranstaltung werden verschiedene Amateurfilme der NS-Zeit vorgestellt und kommentiert.
Filmprogramm:
Walter Lenger: 1932 – DAS JAHR DER WAHLEN (1932, 3 Min, s/w), WL-FILM NR. 3: LEIPZIGER JAHRESSCHAU 1933, Ausschnitt (1933, 2 Min, s/w)
Eva Braun: DIE BUNTE FILMSCHAU NO. 2 (1938, 14 Min, Farbe)
Götz Hirt-Reger: HUNDE ÜBER DEM FEUER (ca. 1939, 2 Min, Farbe)
Götz Hirt-Reger: VERSCHARREN VON KADAVERN IN EINEM BOMBENTRICHTER (1943, 2 Min, s/w)
Götz Hirt-Reger: RINGS UM EINE KIRCHE (1943, 5 Min, Farbe)
ERÖFFNUNG DER 1. TEILSTRECKE DER REICHSAUTOBAHN FRANKFURT A.M. – DARMSTADT (1935, 9 Min, s/w)
Hellmuth Lange: EINE FRAU STEHT IHREN MANN (1940, 11 Min, s/w)
Willi Wünsch: SCHAFFENDES VOLK. FILM DER ARBEIT (1935, 19 Min, s/w)
Einführung: Dirk Alt (Historiker)
Eine Veranstaltung von CineGraph Babelsberg mit Unterstützung der Agentur Karl Höffkes, Gescher.
Am Montag, 9. Dezember 2013, 19 Uhr, Berlin, Kino Arsenal II